„Die Entstehung des Heimat- und Verkehrsvereins Selbach e.V. (HVS) hängt eng mit dem Bostalsee zusammen. Denn der Bostalsee, der in den 1970er Jahren gebaut und 1979 offiziell eröffnet wurde, sollte den Tourismus in der Region beleben. Darauf wollte man in Selbach vorbereitet sein. Etwa durch die Gründung eines Verkehrsvereins 1974. Ziel war es zunächst, Einrichtungen zu schaffen, die der Erholung und Gesundheit dienen, touristische Angebote zu erstellen und zu bewerben. Von Beginn an stand aber auch das Thema Heimatkunde in der Satzung des Vereins.
Mit die ersten Projekte des HVS waren ein Faltblatt über unseren Heimatort sowie fünf Rundwanderwege, die festgelegt und beschildert wurden. Darüber hinaus folgte 1976 ein Heimatfest, das später mehrere Neuauflagen, teilweise auch in Verbindung mit Heimatabenden, erfuhr. An den Dorffesten beteiligte man sich natürlich auch. Zudem gab es Wanderungen, verschiedene Feste und Ausflüge, die zum Teil bis heute auf dem Programm stehen.
Die Pflege und Instandsetzung der Freizeitanlage an der Nahequelle sowie die Bewirtschaftung der Gehege gehören zu den wichtigsten und arbeitsintensivsten Aufgaben unseres Vereins. Denn bereits 1979 entstand ein Damwildgehege, an deren Bau sich viele Einwohner ehren- amtlich beteiligten. Die Idee ging dabei auf ein Vereinsmitglied zurück, das beruflich oft in Süddeutschland unterwegs war und dort eben derartige Anlagen sah. Im Laufe der Jahre wurde die Anlage erweitert, so gibt es dort mittlerweile auch Pfauen, Ziegen und Zwergesel, Spielplatz, Biotop, Bienenlehrpfad und Insektenhotel. Mittlerweile etabliert und von Kindern sehr gut angenommen hat sich auch seit vielen Jahren die traditionelle Ostereiersuche an der Nahequelle.
Doch der Verein ist noch an weiteren Fronten aktiv: 1977 gründete sich eine Tanzsparte, die „Dance-Girls“ und seit 2015 kommen zusätzlich die „Fotofreunde Schaumberg-Nahe“ (FFSN) als weitere Sparte unter dem Vereinsdach zusammen. Wir haben bis 2013 alle Wegekreuze zwischen unserem Ort und Neunkirchen/Nahe sowie auch weitere innerhalb unseres Dorfes restauriert, im Laufe der Jahre Ausstellungen organisiert und uns an vielen Aktionen zur Dorfverschönerung beteiligt. Bereits im Jahre 1982 kam es zum Namenswechsel: Aus dem „Verkehrsverein“ wurde der „Heimat- und Verkehrsverein Selbach e.V.“ (HVS).
2008 errichteten wir ein Biotop unterhalb der Nahequelle, das nur vom Regenwasser gespeist und daher „Himmelsteich“ genannt wird. Im Juni 2009 zog unsere vielbeachtete Ausstellung „Selbach – eine Fotoreise durch das 20. Jahrhundert“ mehr als 1000 Besucher an. Aus über 3000 Fotos wurden mehr als 300 ausgewählt, die einer der folgenden Kategorien zugeordnet wurden:
- Der Ort und seine natürliche Umgebung
- Die Einwohner und ihre täglichen Lebensumstände
- Das dörfliche Gemeinschaftsleben.
Ein Highlight in unserer Vereinsgeschichte ist sicherlich die SR3-Landpartie im Oktober 2014 mit mehr als 5000 Besuchern, die wir im Zusammenhang mit unserem 40-jährigen Vereinsju-biläum durchgeführt haben. 2021 erfolgte schließlich der Bau unserer Aufsichtshütte am Wildgehege, die im alpenländischen Stil von uns selbst geplant und errichtet wurde. Sie ist mittlerweile bei schönem Wetter sonn- und feiertags als Kiosk geöffnet und erfreut sich − auch wegen der familienfreundlichen Preise − regen Zuspruchs. Ansonsten dient sie uns auch als Vereinshütte und bietet als solche beste Voraussetzungen für regen Austausch und konstruktive Zusammenarbeit innerhalb des Vereins. Aktuell sind wir dabei, neue Spielgeräte für den benachbarten Spielplatz anzuschaffen und aufzustellen und damit den vielen Kindern, die die tolle Freizeitanlage regelmäßig besuchen, eine weitere Freude zu bereiten.
Unser 50-jähriges Vereinsjubiläum feierten wir am 09. Mai 2024 (Vatertag) mit einem tollen Programm und sehr vielen Besuchern standesgemäß auf dem wunderbar hergerichteten Festplatz vor der Grillhütte an der Nahequelle.
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass trotz der sehr vielen und vielfältigen Aktivitäten zwei Dinge besonders auffallen:
- Der Gedanke unserer Gründungsväter, den Fremdenverkehr anzukurbeln ist eigentlich erst jetzt (in den letzten Jahren) Wirklichkeit geworden, wenn auch in anderer Weise als ursprünglich angedacht.
- Der Begriff „Heimat“ war schon in der ersten Satzung verankert und findet sich von Anfang an in vielen Aktivitäten wieder. Daher war die Umbenennung 1982 in HVS nur folgerichtig und diesem Namen ist der Verein bis heute treu geblieben. Nun, was schluss folgern wir als Verein daraus: Den Heimatbegriff positiv besetzen, sich für die eigene Heimat stark machen, das sind unsere Anliegen und Bestrebungen, insbesondere auch dafür engagieren wir uns.
Den Begriff „Heimat“ positiv besetzen heißt für uns: Heimat ist dort, wo wir aufgewachsen sind oder Wurzeln geschlagen haben, wo wir uns zu Hause wissen und wohlfühlen. Es ist die vertraute Landschaft, die Stadt, das Dorf, der Arbeitsplatz, die Schule ...
Es ist die Natur in ihrer Vielfalt und es sind die kulturellen Überlieferungen, die eine Landschaft zur Heimat werden lassen. Und es sind natürlich die Menschen mit ihrer vertrauten Sprache, ihren Eigenheiten und Traditionen.
In diesem Sinne wird sich auch der HVS weiter engagieren und dabei die sehr gute Zusammenarbeit mit Landkreis, Gemeinde, Heimatort und den örtlichen Vereinen fortsetzen. Dafür sei allen Beteiligten ganz herzlich gedankt !“