HVS feiert 50-jähriges Bestehen
„Mit großer Freude und Stolz hat der Heimat- und Verkehrsverein Selbach e.V. (HVS) am Vatertag 2024 an der Nahequelle sein 50-jähriges Bestehen gefeiert. Seit der Gründung im Jahr 1974 hat sich der Verein zu einem wichtigen Gestalter in der Förderung des kulturellen Erbes und der touristischen Attraktivität von Selbach entwickelt.
Bei allerschönstem Sommerwetter fanden sich bereits zum Frühschoppen viele gut gelaunte Besucher aus nah und fern auf dem wunderschön hergerichteten Festplatz an der Nahequelle in Selbach ein. Und immer wieder - über den ganzen Tag war das so - stießen auch Wanderer und Radfahrer dazu, die den Vatertag für Ausflüge nutzten und dabei auch traditionell die Nahequelle ansteuerten. Die Eröffnung des Frühschoppens um 11 Uhr erfolgte durch den Auftritt des Musikvereins "Harmonie Selbach", der auf der neu errichteten Bühne Platz genommen hatte und das Publikum unter Leitung seines langjährigen Dirigenten Dirk Ost mit tollen Beiträgen begeisterte. Da erstaunte es nicht, dass das erfreulicherweise mit vielen jüngeren Mitgliedern besetzte Orchester nach zwei Stunden noch zwei Zugaben geben musste. Die Einheimischen wunderte es nicht, dass dies zwei Selbacher "Nationalhymnen" waren, zum einen die "Vogelwiese" von Ernst Mosch und zum anderen den sogenannten, in Selbach hinlänglich bekannten "41er".
Zur Mittagszeit wurde dann deftig aufgetischt. Die Metzgerei Scheib aus Sotzweiler bot Spießbraten mit Kartoffelsalat sowie Hackbraten mit Kartoffelgratin an und war nach zweieinhalb Stunden ausverkauft. Dies war aber nicht tragisch, weil parallel dazu ein Imbissstand aufgebaut war, der den Gästen den ganzen Tag über verschiedene Snacks anbot und dafür sorgte, dass aller Hunger gestillt wurde. Parallel dazu boten die Damen des Vereins in der Schutzhütte Kaffee und Kuchen an. Die nahezu 50 Kuchen wurden dabei ganz toll präsentiert und waren so schmackhaft, dass abends nur noch wenige Stücke übrig waren.
Um 14 Uhr eröffnete der Vereinsvorsitzende Dr. Werner Backes das offizielle Programm und begrüßte neben den vielen Besuchern, die den Festplatz mittlerweile gefüllt hatten, einige Ehrengäste sowie Vertreter der Dorfvereine und -institutionen. Gekommen waren der St. Wendeler Landrat Udo Recktenwald und - gewissermaßen als Überraschungsgast - dessen Birkenfelder Kollege Miroslaw Kowalski. Diese Überraschung war kurzfristig eingefädelt worden durch unseren langjährigen Ortsvorsteher Alois Wilhelm, der das Birkenfelder Land kennt wie seine Westentasche und daher auch über die entsprechenden Kontakte verfügt. Die in Selbach entspringende und durch Birkenfeld fließende Nahe sowie die gemeinsame Oldenburger Vergangenheit waren dann auch Themen, die in den späteren Grußworten zur Sprache kamen.
Sehr umweltbewusst und sportlich war der Nohfelder Bürgermeister Andreas Veit unterwegs, der mit Frau und Sohn per Fahrrad gekommen war.
In seiner Ansprache setzte der Vereinsvorsitzende Dr. Werner Backes zwei Schwerpunkte: zum einen verdeutlichte er die vielfältigen und umfangreichen Aktivitäten des Vereins in den zurückliegenden 50 Jahren, woraus ersichtlich wurde, dass im Dorf viele Akzente gesetzt wurden und der HVS das Dorfleben maßgeblich mitgeprägt hat. Zum anderen fiel auf, dass der Begriff "Heimat" schon in der ersten Satzung 1974 enthalten war und danach viele heimatbezogene Aktivitäten stattfanden. Daher war die Umbenennung des ursprünglichen "Verkehrsvereins" im Jahr 1982 in "Heimat- und Verkehrsverein" nur folgerichtig und auch heute noch trägt der Verein diesen Namen. Da der vermeintlich einfache Begriff "Heimat" tatsächlich aber vielschichtig und komplex ist und in der heutigen Zeit teilweise kontrovers diskutiert wird, ging Backes näher darauf ein.
Dabei zitierte er auch aus einem Bericht der Saarbrücker Zeitung vom 21.08.2019, in dem der St. Wendeler Landrat Udo Recktenwald ein klares Bekanntnis zur "Heimat" abgegeben hatte. Dies unterstützte Backes vollum-fänglich und wies darauf hin, dass der HVS den Begriff "Heimat" positiv besetzt und sich für die eigene Heimat stark macht. Da gerade Heimatvereine stark unter mangelndem Nach-wuchs leiden, appelierte er abschließend insbesondere an die jüngeren Generationen, sich für unsere wunderschöne Heimat zu engagieren, damit wir alle hier weiterhin in Frieden und Freiheit leben können.
Zum Ende seiner Ansprache war es ihm eine ausgesprochene Freude, besonders verdiente Mitglieder ehren und ihnen danken zu können. Zwei Gründungsmitglieder leben noch, wobei der 95-jährige, seit längerem in Alfter-Oedekoven bei Bonn lebende Berthold Sell aus gesundheitlichen Gründen nicht persönlich anwesend sein konnte, jedoch seine besten Grüße hat übermitteln lassen. Er war dennoch präsent, ist es dem Verein doch in allerletzter Minute gelungen, ein Roll-up-Banner wieder ausfindig zu machen, das anlässlich des 3. Tags des St. Wendeler Lands am 30.10.2016 in der Bosener Mühle erstellt worden war und auf dem die Verdienste von Berthold Sell und sein Engagement für seinen Heimatort festgehalten sind. Dieses Roll-up-Banner wurde aufgestellt und der Vorsitzende ging mit Verweis daraus kurz auf die Inhalte ein. Das andere Gründungsmitglied, Willi Rausch aus Selbach, war erfreulicherweise anwesend. Ihm wurde neben einem kleinen Präsent eine Urkunde überreicht, auf der auch das Dokument der Gründungsversammlung mit seinen handschriftlichen Eintragungen enthalten ist.
Besonders bedankte sich Backes auch bei zwei Ehrenmitgliedern, die beide jahrzehntelang in unterschiedlichsten Funktionen im Vorstand tätig waren und sich jeweils auch als Gehegewarte sehr fürsorglich um das Wohlergehen der Tiere im Wildgehege gekümmert haben. Dies ist zum einen Edmund Hornetz, der aus gesundheitlichen Gründen nicht anwesend sein konnte und zum anderen Peter Schütz, der da war und dem ein kleines Präsent überreicht wurde. Beide nicht anwesenden Mitglieder suchte der Vorstand danach noch persönlich auf und überreichte ihnen Urkunde und Präsent, verbunden mit bestem Dank für ihre großartigen Leistungen für den Heimat- und Verkehrsverein Selbach e.V. (HVS).
Im Anschluss an diese Ehrungen und Danksagungen sprachen die genannten Ehrengäste sowie die anwesenden Vertreter der Dorfvereine und -institutionen kurze Grußworte, beglückwünschten den Verein zum Jubiläum und übergaben Geschenke. Anschließend, nach einer kurzen Pause, die für einen technischen Umbau genutzt wurde, trat die jüngste Gruppe der "Dance Girls" auf, einer Sparte des HVS, die als Mädchentanzgruppe schon 1977 gegründet worden ist. Die 16 Mädchen im Alter von 5-9 Jahren stammen aus Selbach, Neunkirchen/Nahe und Bosen und werden trainiert von Andrea Schmitt und Stefanie Fries. Sie stellten zunächst ihren "Herztanz" vor, der eigens für den Vatertag einstudiert war, und gaben dann nach lautstarkem Applaus durch das Publikum und entsprechender Aufforde-rung noch eine Zugabe. Der Vorsitzende bedankte sich anschließend sehr herz
lich bei den jungen Damen und spendierte ihnen jeweils ein Freigetränk, was sehr gerne angenommen wurde. Außerdem wies er darauf hin, dass die Sparte "Dance Girls" des HVS derzeit 4 Tanzgruppen unterhält und aufgrund der großen Nachfrage gerne noch eine fünfte aufma-chen würde, wenn sich Trainerinnen dafür fänden. Sofern Frauen daran interess
iert sind, mögen sie sich bitte bei Frau Alexandra Rublack oder Frau Petra Engel-Becker melden. Den Abschluss des offiziellen Programms bildete anschließend der Live-Auftritt von Country Bert, der mit entsprechenden Songs für weiterhin beste Stimmung sorgte und dafür auch viel Applaus erhielt. Hinter "Country Bert" verbirgt sich der Mediziner Dr. Berthold Neu, der als früherer Oberarzt für Innere Medizin im St. Wendeler Land kein Unbekannter ist.
Nach diesem tollen Programm und dem überwältigenden Zuspruch des begeisterten Publikums klang der Abend mit dem Einbrechen der Dämmerung allmählich aus. Dies tolle Fest wird jedoch als unvergessliche Veranstaltung in die Annalen des HVS eingehen. Dieser bedankt sich ganz herzlich und sehr ausdrücklich bei allen Personen, die den Verein in der Vorbereitung und Durchführung unterstützt haben und natürlich ebenso bei den vielen Besuchern aus nah und fern, die einen sehr schönen Tag erlebt haben.“